Signal Iduna Cup in Dortmund vor leeren Tribünen
Bis zum Abend des 11. März war noch nicht klar, ob das Dortmunder Traditionsturnier stattfinden würde. In Zeiten der Corona-Krise stand die Veranstaltung, wie so viele andere Sportevents in Deutschland und Europa, vor der Absage. Dann gab es doch noch grünes Licht, allerdings unter strengen Auflagen.
„Nordrhein-Westfalen ist vom neuartigen Coronavirus am stärksten betroffen. Die Behörden sind daher zum verantwortungsbewussten Handeln gezwungen, um die weitere Ausbreitung von Infektionen zu verlangsamen. Ein Vorgehen, das von Turnierveranstalter ESCON-Marketing GmbH vollständig mitgetragen wird. Die Auflage, dass maximal 1.000 Besucher an der Veranstaltung teilnehmen, führt leider dazu, dass nur der Innenraum bespielt werden kann. Das bedeutet, dass neben den Reitern, Offiziellen, akkreditierten Journalisten, Influencern und Mitarbeitern nur die Gastrotische und Logentische geöffnet sein werden. Der Zutritt zu den Rängen 4-219 ist untersagt. „Wir bedauern das zutiefst, denn die Fans des Pferdesports auf den Rängen machen eine Veranstaltung erst rund”, so Dr. Kaspar Funke, Geschäftsführer der ESCON-Marketing GmbH. In enger Abstimmung mit dem Reiterverein Dortmund, der ideeller Partner des SIGNAL IDUNA CUP ist, haben sich ESCON Marketing, RV Dortmund und die Westfalenhallen entschieden die Veranstaltung stattfinden zu lassen, zumal der internationale Sportkalender eine Verschiebung in der Praxis nicht zulässt und der Aufbau bereits abgeschlossen ist.
Daher übernimmt ESCON-Marketing GmbH in Zusammenarbeit mit der Westfalenhalle das im Fußball praktizierte Modell: Der Sport findet statt, wird im Livestream via clipmyhorse.tv aus der Westfalenhalle auch zu sehen sein. Die Westfalenhalle Dortmund setzten ihre Schutzmaßnahmen – wie bereits seit mehreren Wochen praktiziert – weiter um. Dazu zählen u.a. Erhöhung der Zahl an Handdesinfektionsspendern in den Sanitäreinrichtungen, zusätzliche Reinigungsmaßnahmen, Ausrollen der Aufklärungskampagne zu den Themengebieten „Händewaschen“, „Husten / Niesen“ sowie „Handshake-Policy“.“ (Auszug aus der Pressemitteilung vom 11.März 2020)
Pressemitteilung vom 11.März 2020
https://mcusercontent.com/e047f4289aef0c7b984b2be4c/files/204f82b9-4030-4182-81de-15ecfe2d12c2/20_03_11_SIGNAL_IDUNA_CUP_Auflagen_erfordern_Umdenken.pdf
Damit konnte das Turnier dann wie geplant am 12.März mit dem Vet-Check und den ersten Prüfungen beginnen.
Die Höhepunkte des Signal Iduna Cups 2020
Für Reiter und Pferde war es eine ungewohnte Situation, in einer fast leeren Arena an den Start zu gehen. Aber das tat den sportlichen Leistungen in den Dressur- und Springprüfungen keinen Abbruch. Die Reiterinnen und Reiter aus den Niederlanden, Belgien, Japan, Russland, Usbekistan, der Schweiz, Irland, Ägypten, Rumänien, Australien, Großbritannien und Deutschland gaben ihr Bestes.
Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung
So gab es im Grand Prix viele tolle Ritte zu bewundern. Siegerin in dieser internationalen Dressurprüfung wurde Ingrid Klimke mit Franziskus 15. Auf Platz 2 kam Henri Ruoste aus Finnland. Dritte wurde Dorothee Schneider mit Faustus 94. Am Start waren hier insgesamt 22 Reiterinnen und Reiter, die 10 Nationen repräsentierten.
Der Preis von Nordrhein-Westfalen
In dieser internationalen Springprüfung am Freitagabend konnte sich Denis Lynch aus Irland den Sieg sichern. In einem spannenden Stechen hatte er mit GC Chopins Bushi am Ende einen Vorsprung von 0,73 Sekunden vor dem zweitplatzierten Marco Kutscher. Dritter wurde in dieser Prüfung der Ire Eoin Macmahon mit Chacon 2. Parcoursskizze
Das Ergebnis im Preis von Nordrhein-Westfalen
Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung – Grand Prix-Kür – Sieg für Fabienne Müller-Lütkemeier
Die Entscheidung über den Sieg in dieser internationalen Dressurprüfung fiel mit dem letzten Ritt. Bis dahin hatte Isabell Werth mit ihrem 12-jährigen Hengst Den Haag 12 geführt. Fabienne Müller-Lütkemeier und Fabregaz waren als letztes Paar am Start. Sie zeigten eine tolle Kür und wurden mit einer Wertnote von 75,813% belohnt. Das war der Sieg in dieser Prüfung.
Belgischer Sieg im Championat der Signal Iduna
Am Start waren in dieser internationalen Springprüfung am Samstagnachmittag 50 Reiterinnen und Reiter, die einen schwierigen Parcours zu absolvieren hatten. Parcoursskizze
Für das Stechen konnten sich 14 Reiter-Pferd-Paare qualifizieren. Sieben blieben dann auch in der Entscheidung fehlerfrei. Die schnellste Runde zeigten der Belgier Gilles Thomas und La Luna Hidalgo J & Ampf. Zweiter wurde Felix Haßmann mit seinem erst 9-jährigen Schimmelhengst Carreras 12. Platz 3 belegte Jan Wernke mit Nashville HR.
Das Ergebnis im Signal Iduna Championat
Turnierabbruch am 15.März
Eigentlich hätte am Sonntag der Große Preis der Bundesrepublik Deutschland auf dem Programm gestanden. Aber diese Prüfung fand nicht mehr statt, denn das Turnier wurde am Sonntagmorgen nach einer Verfügung der Stadt Dortmund abgebrochen.
“Der Aufforderung der Behörden leisten wir selbstverständlich Folge, so wie wir auch die Auflagen der Ämter in den vergangenen Tagen umgesetzt haben”, kommentierte Dr. Kaspar Funke (ESCON-Marketing GmbH). Teilnehmer, Dienstleister und Gäste des SIGNAL IDUNA CUP hätten in den drei vorangegangenen Turniertagen unter Beweis gestellt, wie gut Selbstdisziplin und Rücksichtnahme aufeinander funktionieren können. Die Westfalenhallen Dortmund hätten ihrerseits die Umsetzung aller Maßnahmen hervorragend unterstützt. (Auszug aus der Pressemitteilung vom 15.März 2020)
Pressemitteilung vom 15.März 2020
https://mcusercontent.com/e047f4289aef0c7b984b2be4c/files/23e812bf-b9cc-4099-a2e0-6c79d55fbbe4/2020_03_15_SIGNAL_IDUNA_CUP_abgebrochen.pdf
Das gab es so noch nie...
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