Der Große Preis von Oldenburg und der Grand Prix Spezial – die Höhepunkte des AGRAVIS-Cups 2020
Im Großen Preis von Oldenburg (Präsentiert von AGRAVIS und den regionalen Raiffeisengenossenschaften GVO Versicherung Wendeln & Cie. Asset Management GmbH) gingen insgesamt 59 Reiterinnen und Reiter aus 13 Nationen an den Start. Traditionell war dieses Springen einer der beiden Glanzpunkte des Turniers in der EWE-Arena von Oldenburg. Das andere Highlight war der Grand Prix Special in der Dressur.
„Großer Preis von Oldenburg für junge Dänin
Oldenburg – Die 27 Jahre junge Zascha Nygaard Andreasen freute sich diebisch – in 34,11 fehlerfreien Sekunden gewann die Dänin erstmals den Großen Preis von Oldenburg mit Quinn. Das bedeutet Prestige und dazu auch noch ein nagelneues Auto der Wandscher Gruppe. Ihr Sportpartner Quinn von Quidam de Revel – Contender ist zehn Jahre alt. “Ich habe ihn seit drei Jahren”, strahlte die stolze Reiterin und überschüttete den gelassen dreinschauenden Wallach mit Lob und Leckerchen. Insgesamt 15 von 60 angetretenen Paaren jumpten durch das Stechen in der EWE-Arena, am Ende standen drei junge Reiterinnen und Reiter vorn.
Den zweiten Platz holte sich Niklas Betz aus Kirkel mit Cornando. Betz ist erst 22 Jahre alt und auch bester Deutscher in der Hauptprüfung des dreitägigen Turniers in Oldenburg, das unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln stattfand. Dritte wurde die 19-jährige Emilia Löser aus Niedermelsen mit Lesodero. Die “jungen Wilden” nutzten die Chance zum großen Auftritt und ritten etlichen Sportpromis davon. Etwa dem dreimaligen Derbysieger André Thieme (Plau a.S.), dem Deutschen Meister Felix Haßmann (Lienen), Ex-Weltmeister Jur Vrieling (Niederlande) und auch “Lokalmatador” Mario Stevens (Molbergen), der mit seinem GP-Siegerpferd von 2014, Baloubet, dem hohen Risiko im Stechen Tribut zollen musste und nicht fehlerfrei ins Ziel kam.
Der Große Preis von Oldenburg, präsentiert von AGRAVIS, den regionalen Raiffeisengenossenschaften, GVO-Versicherung, Wendeln & Cie Asset Management, bildete den springsportlichen Höhepunkt des – vorläufig – wohl letzten internationalen Turniers der kommenden Wochen in Deutschland. Und auch in den Nachbarländern wird nicht viel möglich sein. “Bei uns geht es derzeit weiter runter, an Veranstaltungen ist wohl kaum zu denken”, sagt der Niederländer Jur Vrieling und sieht eine ähnliche Entwicklung in Belgien. “Wir können dankbar sein, dass das Konzept gut funktioniert hat und alle sehr diszipliniert waren”, sagt Niklas Droste (ESCON-Marketing GmbH). Mehr Zuschauer in der Halle wären möglich gewesen, andererseits traten nie Situationen auf, in denen Aktive oder Besucher an Abstandsregeln erinnert werden mußten, was auch für das Verantwortungsbewußtsein aller Beteiligten spricht. Zudem waren die EWE-Arena und auch die Weser-Ems-Hallen hervorragend auf das Ereignis vorbereitet.
Dressurpferd mit Springabstammung im Grand Prix Special vorn
Seit neun Jahren lebt und arbeitet der Finne Henri Ruoste in der Nähe von Dortmund, auf dem Gut Bertingloh. Vor knapp zweieinhalb Jahren entdeckte ein Geschäftspartner von Ruoste den belgischen Wallach Kontestro Db von Contendro I-Cassini II. Ein schmucker, dunkelbrauner Wallach mit ziemlich eindeutiger Springpferdeabstammung. Doch die Genetik ist manchmal eine “Wundertüte”, denn Kontestro Db ist ein Dressurtalent, ein so großes, dass sein Reiter in Oldenburg den Grand Prix Special vor der Mannschafts-Olympiasiegerin Dorothee Schneider mit Faustus gewann. Beide noch hocherfolgreich bei den Deutschen Meisterschaften vor einigen Wochen.
“Er ist ein Energiebündel”, sagt Ruoste über Kontestro Db und das merkt man im Dressurviereck. Gleichwohl mündet das nicht in Sperenzchen, Ruoste lenkt die Energie in die richtigen Bahnen. In der EWE-Arena fühlte sich der zehn Jahre alte Wallach offenbar wohl. Mit 76,25 Prozent gewann das Paar den Grand Prix Special im Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung vor Schneider und ihrem Hannoveraner Faustus. Das Paar erwischte nicht den allerbesten Tag, zwei Patzer kosteten wertvolle Punkte, 74,61 Prozent blieben am Ende. Ruostes Partnerin, Senta Kirchhoff wurde mit L`Arbuste OLD Dritte und heimste damit auch die Sonderehrung für das erfolgreichste Oldenburger Pferd der Prüfung ein. L`Arbuste OLD gewann 2019 das Louisdor-Preis-Finale in Frankfurt.
Kurz zuvor gehörte dem Dressurnachwuchs die Arena. Elisabeth von Wulffen aus München gewann wie am Vortag mit Dancing World die Dressurprüfung Kl. S (FEI Mannschaftsaufgabe JR) im Preis der Hausverwaltung Kerstin Richter. Die junge Reiterin, die gerade erst dem Junioren-Alter entwachsen ist, zählt zu Bayerns herausragenden Dressurtalenten. Sie setzte sich vor Marlene Sieverding aus Cappeln mit De Massimo und Nane Grundwald (Bad Essen) mit Sülberg durch.“
Ergebnisübersicht AGRAVIS-Cup Oldenburg
6 Springprüfung Kl. S** m.Stechen -Großer Preis**- 145cm, Großer Preis von Oldenburg, Präsentiert von AGRAVIS und den regionalen Raiffeisen-Genossenschaften, GVO Versicherung, Wendeln & Cie. Asset Management GmbH
- Zascha Nygaard Andreasen (Münster/DEN) auf Quinn 33 *0.00 / 34.11
- Niklas Betz (Kirkel) auf Cornando 4 *0.00 / 36.86
- Emilia Löser (Niedermeisen) auf Lesodero *0.00 / 38.19
- Tim Rieskamp-Goedeking (Steinhagen) auf IB Qualita *0.00 / 38.94
- Sebastian Adams (Kerken) auf Carlo von Kielslück *0.00 / 40.14
- Andre Thieme (Plau am See) auf Crazy Girl V *0.00 / 40.75
20 Grand Prix Special -international- Grand Prix Special, Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung
Ehrung des erfolgreichsten Oldenburger Dressurpferds der CDI-Tour
durch den Oldenburger Pferdezuchtverband e.V.
- Henri Ruoste (FIN) auf Kontestro Db 1792.00
- Dorothee Schneider (Framersheim) auf Faustus 94 1753.50
- Senta Kirchhoff (Menden) auf L’Arbuste OLD 1713.50
Quelle: Pressemitteilung vom 02.11.2020 (PEGAMO NETWORKS GmbH, Martina Brüske) Fotos : Anke Gardemann
AGRAVIS-CUP 2020 - ein Rückblick (2)
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